Stellungnahme Falschinformation im MDR
zu Vitamin E und Vitamin A

Stellungnahme zu einem Radiobeitrag im MDR mit Professor Dr. med. H. H., in dem vor Vitamin E und A gewarnt wurde.

Guten Tag,

ich beziehe mich auf den folgenden Beitrag:
https://www.mdr.de/mdr-thueringen/service/servicestunde-nahrungsergaenzungsmittel-herz-patienten-100.html
Die Warnungen vor Vitamin E und Vitamin A sind in dem online-Artikel des MDR nicht mehr enthalten.

 Vitamin E

Aussage im Interview: Die Einnahme einer großen Menge Vitamin E sei gefährlich. Es würde laut einiger Studien die Sterblichkeit bei Herzerkrankungen sogar um 5-10% erhöhen. Es nutze nichts.

Der Experte "vergisst" zu erwähnen, dass die von ihm zitierten Studien mit einer Unterart von Vitamin E durchgeführt wurden, die weitgehende wirkungslos ist (Alpha-Tocopherol). Von allen 8 Vitameren des Vitamin E ist dies die wirkungsloseste Form.

Hinzu kommt der Umstand, dass diese Verbindung ein Stereoisomer ist, bei dem der chemische Herstellungsprozess statistisch gesehen 8 verschiedene räumliche Anordnungen produziert, von denen nur eine (= 12%) dem natürlichen Alpha-Tocophorol entspricht. Nur 12% des eingenommen Alpha-Tocopherols sind überhaupt wirksam.

Nimmt man nun hohe Mengen Alpha-Tocopherol ein, passiert Folgendes: Das weitgehende wirkungslose Alpha-Tocopherol verdrängt die Aufnahme der wirksameren Vitamin E Formen aus der Nahrung, so dass der Patient einen funktionalen Vitamin E Mangel bekommt.

Diese Zusammenhänge sind schon lange in der Kritik der oben genannten Studien bekannt, und die entsprechenden pharmakologischen Zusammenhänge sollten einem Professor für Medizin bekannt sein.

Fundierte Aussagen und reichhaltige Erfahrungen zu Vitalstoffen findet man bei den großen Spezialisten für Orthomolekulare Medizin in Deutschland, die auch die internationale Studienlage ständig verfolgen: z.B. Dr. Kuklinski oder dem Fachbuchautor und Apotheker Herr Uwe Gröber.

Die richtige Aussage bezüglich Vitamin E wäre:
Präparate mit Alpha-Tocopherol sind nicht zu empfehlen.
Präparate mit natürlichem Vitamin E, die alle 8 Formen von Vitamin E enthalten sind häufig empfehlenswert.
Natürlich ist nicht von Dauereinnahmen in unnatürlich hoher Menge die Rede, sonderm vom Abstellen von Mängeln.

Vitamin A

Aussage im Interview: Betacarotin mache eher Probleme bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Beta-Carotin ist kein Vitamin A, wie es im menschlichen Körper verwendet werden kann!
Dieser Satz sollte genannt werden – ansonsten ist alles weitere missverständlich.

Durch einen häufigen Genschaden können ca 40% der Menschen in Deutschland Beta-Carotin nicht ausreichend in körpereigenes Vitamin A umwandeln (Retinol). Der Grund ist ein Polymorphismus der BCO bei ca. 40% der weißen Kaukasier.
Diese Menschen haben deshalb einen massiv verminderten Vitamin A Spiegel.
Diese Menschen müssen natürlich Vitamin A einnehmen, und zwar als Retinol-Verbindungen.

Vitamin A Mangel hat weitreichende Auswirkungen. Unter anderem funktionieren bei Vitamin A Mangel die Vitamin D Rezeptoren nicht richtig, was auch das Immunsystem massiv schwächt – in Coronazeiten daher ein wichtiger Co-Faktor für die Immunabwehr.

40% der Bevölkerung sind eine ganze Menge. Diese 40% wurden durch den Beitrag falsch informiert, da man durch vereinfachende Wortwahl den Schluss nahelegt, Vitamin A sei nutzlos bis schädlich.

Ferner wird Vitamin A als Antioxidanz durch freie Radikale massiv zerstört. Ich hatte eine junge Patientin, die durch schlimme Folgen einer Impfung mit Gardasil monatelange schwerste Entzündungen hatte. Trotz massiver Vitamin A Gaben durch Ärzte und Heilpraktiker kam diese Frau nicht aus einem Vitamin A Mangel heraus, weil alles eingenommene Vitamin A quasi sofort mit den reaktiven Nitrogenspezies (RNS) reagierte und damit zerstört wurde. Diesen Fall und Verlauf ist mit Laborwerten belegt.

Vitamin A Mangel kann also nicht nur durch den verbreiteten Genschaden und falsche Ernährung entstehen, sondern auch durch Belastungen mit freien Radikalen (ROS und RNS - also bei Sport und Krankheit).

Da relativ viele Menschen in Deutschland mit Vitamin A ungenügend versorgt sind, kann die regelmäßige Einnahme, z.B. 1× pro Woche sinnvoll sein. Dies sollte wenn möglich als Retinol-Verbindung eingenommen werden, da Beta-Carotin von vielen Menschen nicht gut umgewandelt werden kann.

Ernährungshinweise

„Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bietet den Experten zufolge vor allem eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukten, ausreichend Eiweiß sowie pflanzlichen Ölen und Nüssen. Ebenso wirksam ist demnach eine mediterrane Ernährung, die neben allerlei Gemüse, Obst und Pflanzenölen auch reichlich Fisch enthält. Für Herzpatienten kann auch eine vegetarische, ausgewogene Ernährung empfohlen werden. Insbesondere bei veganer Ernährung - wenn auf jegliche tierische Lebensmittel verzichtet wird - sollte man auf seine Vitamin B12-Aufnahme auch. Aber auch hierbei gilt: Nahrungsergänzungsmittel sind nur bei einem nachgewiesenen Mangel unter ärztlicher Kontrolle sinnvoll und unbedenklich.“

Das kann man leider derart allgemein formuliert auch nicht so stehen lassen.

Obst – besteht heute größtenteils aus großen Mengen Zucker und nur noch wenigen sekundären Pflanzenstoffen (sofern nicht BIO) - ist oft ungesund

Vollkornprodukte – wenn man die Durchlässigkeit der Darmbarierre bestimmt, zeigt sich, dass erstaunlich viele Menschen subakute chronische Entzündungen durch Gluten/Weizen/Dinkel haben meist beschwerdefrei, aber im Stuhl eindeutig nachweisbar. Die Folge sind ständige Bildungen von RNS und das allmähliche Entstehen von immer mehr Lebensmittelallergien. Zu den Mechanismen dahinter verweise ich auf die Studien von Prof. Fasano.
Daher sind Weizen/Dinkel – auch als Vollkorn – für viele Menschen sehr ungesund, und infolge chronischer Entzündungen durch Weizen/Dinkel entwickeln Menschen dann auch häufiger IgG Allergien gegen Roggen und weitere Getreide, so dass auch diese dann Gesundheitsprobleme erzeugen.

reichlich Fisch – in dieser Form auch kein guter Ratschlag. Fisch aus Aquakultur ist oft hochgradig mit Schadstoffen und Antibiotika belastet. Auch bei echtem Seefisch steigt die Belastung mit Schwermetallen, wie z.B. Arsen und zunehmend auch Quecksilber – vor allem in arktischen Gewässern. Hinzu kommen radioaktive Isotope aus dem Fukushima-Unfall, die sich im Pazifik verteilen.

Zu den Vitalstoffkontrollen (die natürlich nicht nur ein Arzt durchführen kann, sondern auch Heilpraktiker oder der Patient selbst mithilfe eines Labors) muss noch angemerkt werden, dass man da leider eine ganze Menge falsch machen kann und dies leider auch oft falsch gemacht wird. Die sicherste Methode zum Nachweis von Mängeln läuft über Markersubstanzen, die sich durch Mängel auffällig verändern – z.B. Methylmalonsäure zum Nachweis eine Vitamin B12 Mangels.
Misst man hingegen im Blut die Nährstoffe selbst, die über die Nahrung herein kommen, überdecken diese fast immer den Mangel in der geringen Blutmenge und man sieht im Laborbefund nur, was gerade gegessen wurde.
Dadurch kann es zur falschen Aussage kommen „ihnen fehlt nichts“ und wichtige Hilfemaßnahmen werden dann aufgrund dieses Fehlschlusses nicht ergriffen.

Auch hier verweise ich unter anderem auf Veröffentlichungen von Dr. Kuklinski.

 

Vorbehaltlos unterstütze ich die Empfehlung von Prof. H. H. einer pflanzlich betonten Kost mit hochwertigen Nahrungsmitteln, welche in sich bereits wichtige Vitalstoffe mitbringen.
Kranke benötigen hingegen in der Regel sehr wohl zusätzliche Vitalstoffe, da sie bei Vitaminen und Spurenelementen oft massive Mängel haben. Hier sollte jedoch nicht irgendwas eingenommen werden, sondern die Missstände müssen zielgerichtet abgestellt werden.

mit freundlichen Grüßen
Dipl. Ing. Olaf Posdzech

 

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